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Spendenlauf Tag 5: schlechtes Wetter & helfende Hände




Während die Ponys die Nacht am Rhönhäuschen verbrachten, schliefen wir noch einmal in Frankenheim. In heimischen Gefilden. Bei Doreen Berger und Familie, wurden wir mit allem versorgt, was man braucht. Eine vertraute Umgebung, helfende Hände und ein "Rund-um-sorglos-Paket", tut immer gut und sorgt für die nötige Erholung. Es ist immer eine große Hilfe und ein schönes Gefühl, wenn Familie und Freunde die eigenen Vorhaben und Ideen unterstützen.

Ich glaube zum Gelingen und der Verwirklichung einer Vision und einem Projekt, braucht es Menschen, die daran glauben, die die eigene Begeisterung teilen oder dich einfach nur gern haben. Es braucht die Menschen im Hintergrund genauso wie die Frontleute. Und ich kann mit Stolz und Dankbarkeit sagen, beides zu haben! Auf der bisherigen Reise gab es immer wieder Menschen, die freiwillig und selbstverständlich geholfen haben. Einiges war im Voraus geplant und erfragt und verlief immer noch viel besser als je erwartet. Doch heute musste improvisiert werden. Am Vorabend hatte ich ein erstes unangenehmes Telefonat und auch die Wettervorhersage versprach nichts Gutes. Nachdem wir mit der Nähmaschine die Spuren vom Vortag beseitigt hatten, hieß es erstmal schlafen.

Ganz nach dem Motto - neuer Tag, neues Glück.

Heute morgen jedoch waren die Aussichten nicht besser. Müde startete ich in den Tag. Die ersten Telefonate verliefen ohne positives Ergebnis. Zum Loslaufen auf gut Glück fehlte auf Grund des bereits miesen Wetters die Motivation. Etwas Enttäuschung machte sich breit, gepaart mit Ratlosigkeit. Der ursprüngliche Zielort wurde verworfen, eine Alternative musste dennoch langsam gefunden werden, ewig hatten wir nicht Zeit.

Da sich das Wetter nicht merklich bessern wollte, konnten wir uns mit einer kürzeren Distanz anfreunden und versuchten unser Glück bei Angela Abe, der Inhaberin des Weidberg-Campings. Tatsächlich hatte sie von unserem Lauf gehört und sagte ohne zögern zu. Zeitgleich sagte uns Lucas Wachenbrunner von der "Waestemer Weidewirtschaft" seine Unterstützung zu und brachte ein weiteres "Rund-um-sorglos-Paket" in Form von Koppemmaterial auf den Weidberg.

Nun konnte es doch noch losgehen.

Von Doreen wurden wir zu Steffi und Jennys Rhönhäuschen gebracht, um die Pferde fertig zu machen. Odin beschloss in der Zeit den Schlaf vom Vorabend nachzuholen.

Am Rhönhäuschen herrschte reges Treiben und auch weitere Gastpferde hatten sich zu unseren gesellt. Wir fühlten uns fast schon heimisch und können einen Besuch immer wieder nur empfehlen! Tiere sind bei Familie Lümpert herzlich Willkommen.

Alles gepackt und regensicher verstaut, ging es, talabwärts und gut gelaunt, den morgendlichen Groll fast schon vergessen.

Nach nur knapp 5km kamen wir an. Angela begrüßte uns und machte uns mit der Anlage vertraut.

Wir kannten uns noch nicht und kamen dennoch schnell ins Gespräch. Die ehemalige Kaserne, die für Grenztruppen errichtet wurde, beeindruckte mich. Angela erzählte mir, dass sie die Anlage 2005 erwarb und nach den Sanierungsarbeiten 2008 als Campingplatz eröffnete. Auf viele schöne Jahre und Erinnerungen kann sie zurück blicken und ich hätte ihr noch stundenlang zuhören können. So wie sie vor einigen Jahren den Mut hatte neu anzufangen und ein solch großes Projekt ohne großartig fremde Hilfe anging, haben auch wir uns den Hof in Kaltenlengsfeld zur Lebensaufgabe gemacht.

Fertig wird man nie - da waren wir uns beide einig. Aber Spass hat es Angela immer gemacht, selbst Hand an zu legen, den eigenen Weg zu gehen. Mittlerweile hat sie das Rentenalter erreicht und privat viel zu tun. So musste sie eine Entscheidung treffen und gibt den Schlüssel bald in andere Hände weiter. Ob sie wehmütig ist, hab ich sie gefragt. Nein, das sei sie nicht. Neben all den schönen und nicht so schönen Dingen, das Herzblut, Geld und die viele Arbeit die sie in den Campingplatz gesteckt hat, ist es Zeit für ein neues Kapitel. Das ist es wohl, was man "Loslassen" nennt. Ohne Wehmut, ohne Groll und Reue. So kann wieder Neues entstehen. Es geht immer weiter. Für jeden von uns. Wenn wir es zulassen. Wenn wir bereit sind, Vergangenes loszulassen und uns zu öffnen, für das was kommen mag. Ein Vertrauen ins Leben, dass es gut werden wird.

Auch mit unseren Tieren begleiten wir Menschen in oftmals schweren Lebensphasen. Sie können dabei helfen in den Moment zu kommen. Klarheit zu erlangen, über das hier und jetzt. Um mit Tieren zu sein, muss man ganz bei sich sein. Nur dann sind sie bereit zu kooperieren. Andererseits spiegeln sie unsere tiefen Emotionen und können so helfen, diese wahrzunehmen.

Ich wünsche mir, dass wir wieder mehr bei uns sind, um Entscheidungen zu treffen, die gut für uns sind und die wir nicht bereuen. Vergangenem nicht nachtrauern, sondern nach vorne schauen und dem Leben die Chance geben, richtig gut zu werden.

Nachdem die Koppel gestellt und die Tiere versorgt waren, erwartete uns noch ein besonderer Versorgungstrupp.

Familie Neumann aus Kaltennordheim versorgte uns mit einem warmen Essen, Getränken, Leckereien und obendrauf noch alles notwendige zum morgigen Frühstück! Beim gemeinsamen Abendessen ließen wir den Tag ausklingen. Ein riesen Dankeschön an die heutigen 3 Hauptakteure die es möglich gemachten haben, dass unsere Reise weiter geht.

Morgen laufen wir wieder in den Westen. Gut die Hälfte unserer Reise ist schon vergangen. Bisher konnten knapp 700€ gesammelt werden. Über all die Menschen, die unsere Arbeit und diesen Spendenlauf dadurch unterstützt haben, freuen wir uns sehr! Alle die unsere Reise und Mission gern noch unterstützen wollen, finden auf der Homepage den Paypal Link und eine Bankverbindung! Bis zum 04.04. laufen wir noch für den guten Zweck und Berichten täglich hier über unsere Erlebnisse.

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111km, 11 Tage & 11.000€

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